Wir über uns
80 Jahre Elektrogeschäft Meilhaus ( von 1995 )
Elektrogeschäft Meilhaus an der
Gleichmannstraße, 1949 Den nachfolgenden Artikel finden Sie reich bebildert
im Pasinger Archiv, Ausgabe 1986, erhältlich direkt beim Pasinger Archiv
oder im Buchhandel Pasinger Archiv e.V., Feichthofstrasse 27, 81247 München,
Tel. 089 88 02 16, FAX 089 / 820 31 52
Links neben dem Frommknecht Anwesen an der Gleichmannstrasse beginnt das
Grundstück der Gaststätte "Zur Eisenbahn". An der Südecke befindet sich das
Elektrogeschäft Meilhaus. Der Firmengründer Heinrich Meilhaus wurde am 29.
5. 1906 geboren. Er legte 1926 sein Abitur ab und absolvierte anschließend
bei der Lokomotivenfabrik Maffei, die damals noch ihre Fabrikhallen in der
Hirschau im Englischen Garten hatte, ein Praktikum. Nach seinem Studium an
der Technischen Hochschule in München und einem weiteren Praktikum bei der
Reichsbahn mußte der von frühester Jugend an technisch interessierte
Heinrich erkennen, daß er kaum Aussicht auf eine Anstellung haben werde, da
wenig Bedarf vorhanden war. Er entschloß sich daher zur Selbständigkeit. Er
gründete zusammen mit seinem Jugendfreund Bauer in seiner Wohnung in der
Fritz- Reuter-Straße einen Radiovertrieb. Leute gab es genug, die Interesse
an der neuen Technik hatten, aber Geld hatten sie nicht immer, um die
industriell gefertigten Detektor Geräte mit Kopfhörer zu erwerben. Bald
kamen auch die ersten Radioapparate mit Lautsprecher auf den Markt. Die
neuen Geräte fanden viel Beachtung bei der Gewerbeausstellung, die 1929 im
Saal der Pasinger Brauerei stattfand. Ein Löwe Empfänger mit Lautsprecher,
Batterie und Antenne kostete zusammen 88 Mark und zu den ersten Kunden, die
so eine Anlage erwarben, gehörte Frau Riermeier, die in der Bahnhofstraße
ein Cafe betrieb. In dieser Zeit kamen auch die ersten Plattenspieler auf
den Markt. Hier sah der erfindungsreiche Meilhaus einen weiteren Kernpunkt
seiner Arbeit. Da in den Kinos nur Stummfilme gezeigt wurden, mußte immer
ein kleines Orchester oder ein Klavierspieler anwesend sein, um zu den
Filmszenen live zu spielen. Meilhaus beauftragte daher einen Schreiner,
Musikschränke nach seinen Angaben zu bauen, in die Meilhaus dann bis zu drei
Plattenspieler einsetzte. Nun war es möglich, Stummfilme ohne
kostenintensive Musiker zu begleiten. Musik konnte nun ohne Unterbrechung
gespielt, Sprache konnte von den Schellack Platten zugesteuert werden. (Den
väterlichen Grundgedanken in der Entwicklung der Tonkunst nahm viel später
Sohn Robert Meilhaus wieder auf mit seinem Tonstudio in der Kolonie
2. (vergl. Pasinger Archiv, Ausg. 1985) Gepflegt wurde von Meilhaus die
Entwicklung von Lautsprechern. Spektakulär waren die Lautsprecher Konzerte,
die unter seiner Leitung im Cafe "Stadt Pasing" (im Bohn Haus) stattfanden.
Besonders beliebt waren die Schallplattenaufnahmen der Berliner Staatsoper
(Cavalleria rusticana) oder die Caruso Aufnahmen. Ob Meilhaus in Pasing
seine Lautsprecher Konzerte gab oder in den Münchner Messehallen (z. B. bei
der Gaststätten Ausstellung, wo ein originalgetreues Modell aus Zuckerguß
von der Pappschachtel zu sehen war), immer waren die Zuhörer begeistert. Am
8. 9. 1934 heirateten Heinrich Meilhaus und Maria Schmidt (geb. 15. 9.
1907), die bereits seit vielen Jahren mit Heinrich bekannt war. In ihr fand
er eine treue Seele, die ihm hilfreich zur Seite stand. Diesen Beistand
hatte er nötig, denn die Zeiten waren schlecht. Inzwischen war der 1929
aufgekommene Tonfilm auch bis Pasing vorgedrungen. Meilhaus konnte zwar
einige Lautsprecheranlagen für Kinos verkaufen, aber wenn er zum Kassieren
kam, war das Kino oft schon pleite oder hatte einen neuen Besitzer. Die Zeit
machte auch nicht vor den Kinos halt. Aufschwung erhielt das Geschäft erst
wieder mit den Großkundgebungen der damaligen Machthaber. Meilhaus war sein
Leben lang politisch völlig neutral und war auch damals nicht in der Partei.
Trotzdem war er als Fachmann sehr gefragt bei der Errichtung von Groß
Lautsprecheranlagen, die bei den riesigen Kundgebungen im weiten Umkreis
ständig gebraucht wurden. Auch wurden komfortable Lautsprecherwagen
ausgestattet. Aber der politische Zusammenbruch war vorprogrammiert und so
stand Familie Meilhaus nach dem Krieg wieder vor dem Nichts. Hier setzte die
Initiative von Frau Meilhaus ein. Sie suchte sich überall kleine Materialien
und Stoffreste zusammen und fertigte geschmackvolle Lampenschirme. Der
Bedarf hierfür war groß, denn in den Kriegsjahren wurde vieles zerstört und
man konnte sich wieder über normale Dinge des Lebens freuen. Nur mit Mühe
gelang es Frau Meilhaus, ausreichend Material hierfür zu finden, sogar der
Vorhang im Wohnzimmer mußte daran glauben. Die Kunden kamen nicht nur aus
Pasing, sondern auch aus Nürnberg und aus Passau. Verkauft wurden die
Lampenschirme unmittelbar nach dem Krieg in den Räumen der Buchhandlung
Fiebig. "Wir sind heute noch den Fiebigs für die Aufnahme in ihrem Haus
dankbar!" erinnert sich Frau Meilhaus.
Ladengeschäft 1953
Familie Meilhaus hatte das Glück, von der Löwenbrauerei ein Stück Grund auf dem
Gelände der Gaststätte "Zur Eisenbahn" verpachtet zu bekommen. Die Lage war gut
und man errichtete hier ein Ladengeschäft, das am 29. 5. 1949 eröffnet werden
konnte. Elektrowaren jeder Art wurden nun angeboten, wie z..B.
Elektrokleingeräte, Radios, Zubehör und später auch Fernsehgeräte. Auch wurden
die erworbenen Geräte beim Kunden daheim auf Wunsch installiert.
Am 1. Januar 1969 übernahm Sohn Heinrich Meilhaus, geb. 1938, das elterliche
Geschäft. Er hatte bereits dem Vater als Kind über die Schulter geschaut, da er
überaus interessiert an der Radiotechnik war. Bei der Firma Ruf in München er
lernte er die Radio und Fernsehtechnik. Heute liegt seine Spezialität nicht nur
im Verkauf von Elektrogeräten, sondern auch in der persönlichen Beratung seiner
Kunden. Neben dem Ladengeschäft unterhält Meilhaus auch ein Lager in der
Lützowstraße, sowie eine eigene Reparaturwerkstätte in der Rembrandtstraße. Im
Laden herrscht eine familiäre Atmosphäre und man merkt, daß man sich auch über
einen kleinen Einkauf freut.
Vater Meilhaus hat sich jedoch keineswegs zur Ruhe gesetzt. Kurz vor
Geschäftsübergabe entwickelte er die "Meilhaus Atelierleuchte", ein wertvolles
Hilfsmittel bei der Restaurierung von Gemälden oder Skulpturen. Es handelt sich
um eine Spezialleuchte, die die gleiche Farbtemperatur hat wie normales
Tageslicht. Viele Leuchten hat inzwischen das Landesamt für Denkmalschutz
erworben, so z.B. als das bekannte Gemälde "Höllensturz" in der Pinakothek bei
einem Säureanschlag beschädigt wurde und wieder restauriert werden mußte.
Weitere Lampen wurden weit über Deutschlands Grenzen hinaus exportiert.
Durch die Übernahme von Heiner Meilhaus geb. 1968 begann das
Telekomunikationszeitalter bei Elektro Meilhaus die gleichzeitig auf Elektro
Meilhaus oHG geändert wurde. In dieser Zeit fing allesmit einem Pager " TelMe "
an und änderte das mobile Leben mit C Netz / D Netz und E Netz.Fortan bestimmten
diese Alleskönner immer mehr unser Treiben und brachte uns durch strategischgute
Partnerschaften immer weiter zu unsrem Ziel. Etwas später öffnete sich der
Telekommunikationsmarkt.Dadurch kamen die Themen ISDN / DSL / Telefonanlagen
/Telefonapparate dazu, sodass andere Segmente sich automatisch ergeben
haben. Heute sind wir einer der letzten Vollsortimentanbieter in München und
sehen der Zukunft , vor allem den Umbau von Pasing, voller Spannung entgegen. Im
Jahre 2005 fand dann der Umzug in die jetztigen Geschäftsräume statt. .....
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